Heilpädagogik

 

                                

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Im Zentrum meiner heilpädagogischen Tätigkeit stehen Kinder und Jugendliche bis zum Alter von etwa zwölf Jahren, die im körperlichen, sensorischen, sprachlichen, geistigen, psychischen und bzw. oder im sozialen Bereich beeinträchtigt und für die spezielle pädagogisch‑therapeutische Förderprogramme erforderlich sind. Darüber hinaus sind auch für ältere behinderte Menschen heilpädagogische Behandlungs- und Therapieformen sinnvoll. Als Heilpädagogin wirke ich auf diese erschwerten Entwicklungs- und Beziehungsprozesse mit einem individuell abgestimmten Förderkonzept auf den einzelnen Menschen ein. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Behebung eines einzelnen, isolierten Defizits, sondern um die ganzheitliche Förderung der Persönlichkeit des Menschen unter Berücksichtigung seines sozialen Umfelds.

Das übergreifende und grundlegende Ziel meiner Arbeit ist dabei, jenen Menschen einmal dazu zu verhelfen, dass sie ihr Leben selbständiger führen und weiter ihnen zu ermöglichen, dass sie sich leichter und besser in ihr soziales Umfeld integrieren können. Konkrete Ziele sind dabei, unbeschadet der jeweils notwendigen individuellen Spezifizierungen, der Aufbau, die Erhaltung oder die Wiedergewinnung von Handlungsfähigkeit in den Bereichen Wahrnehmungsförderung, Sprachanbahnung, Bewegung und Motorik, Sozialverhalten sowie der Psyche.

Um diese Ziele zu erreichen, bediene ich mich v.a. folgender Methoden:

1.   Spieltherapie: Der Ansatz der heilpädagogischen Spielförderung versteht sich als Zugang zur Einzelförderung entwicklungs- und verhaltensauffälliger oder behinderter Kinder, bei denen nach genauer Planung und Diagnose in der Behandlung spielend und übend entwicklungsfördernde Lernprozesse und Fähigkeiten in mehreren oder allen kindlichen Funktionsbereichen angebahnt und ausgebaut werden sollen. Sie wird v.a. bei Kindern, die Störungen im Sozialverhalten aufweisen, angewandt. Dahinter steht die Einsicht, dass das Spiel die Sprache des Kindes ist und dieses häufig symbolische Inhalte hat. Es ist dadurch möglich, Gefühle und Erlebnisse des Kindes, seine Wünsche und Träume zu erkennen.

2.   Heilpädagogische Übungsbehandlung (HPÜ): Weil diese Methode in erster Linie auf basales Lernen ausgerichtet ist, dient sie zwar besonders den Entwicklungs- und Förderbedürfnissen des geistig behinderten Kindes. Sie wird aber auch bei Kindern, die Störungen im Bereich der Wahrnehmung, Sprachanbahnung und Motorik haben, angewandt. Die Bezeichnung HPÜ ist nicht reserviert für einen einzigen, fest definierten und standardisierten Ansatz, sondern bezieht sich auf ein ganzes Programm heilpädagogischer Entwicklungsförderung, in dem besonders das Medium `Spiel` als kindgemäße Vermittlungsform eingesetzt wird. Ähnlich wie auch das Konzept der psychomotorischen Handlungsansätze meint `Übungsbehandlung` in diesem Zusammenhang die methodische Kombination eines geplanten, pädagogischen Lernprozesses (Prinzip `Übung`) mit fallspezifisch definierten Entwicklungszielen (Prinzip `Förderung`). Gegenüber dem kindlichen Freispiel, bei dem es keinerlei Einflussnahme von außen gibt (wie in der Spieltherapie), steht die HPÜ bewusst unter dem Anspruch der pädagogischen Intervention im Sinne einer gezielten Entwicklungsförderung bei kindlicher Entwicklungsretardierung.

3.   Basale Stimulation: Sie ist überall da notwendig, wo ein aktives Umgehen mit den aus der Umwelt empfangenen Reizen beim Kind noch nicht feststellbar ist. Sie wird vorwiegend bei schwerst- und mehrfachbehinderten, unter Umständen aber auch bei verhaltensauffälligen und -gestörten Kindern angewandt. `Basal` meint hierbei, dass die angebotenen Reize, also die Objekte, die das Kind wahrnehmen und mit seinen Sinnen aufnehmen soll, von aller einfachster Art sind. Sie werden auf ein Mindestmaß an innerer Differenzierung reduziert, so dass ihre Aufnahme keinerlei Vorkenntnisse und Erfahrung fordert. Die Basale Stimulation bezieht sich auf folgende Förderbereiche:

a)   Somatischer Bereich: Er umfasst die gesamte Oberfläche des menschlichen Körpers mit allen hier möglichen Sinneseindrücken z.B. Abbürsten, Trockenbaden etc.

b)  Vestibulärer Bereich: Der Gleichgewichtssinn, die Stellung im Raum, der Umgang mit Beschleunigung wird trainiert durch Hopser, Schaukelnetz, Hängekorb etc.

c)   Vibratorischer Bereich: Im Mittelpunkt steht die Wahrnehmung von Schwingungen wie Stimme, Vibratoren, Klangkörpern etc.

d)  Auditiver Bereich: Gefördert wird die akustische Wahrnehmung wie hohe, klare Töne, tiefe Baßschwingungen etc.

e)   Habtischer Bereich: Von der Ausnutzung der gesamten Körperoberfläche als Tastorgan soll zur Bevorzugung der Hände als Haupttastorgan übergegangen werden, wozu Greifspielzeuge, Temperaturstäbe, Tastkörper u.ä. eingesetzt werden.

f)    Visueller Bereich: Dieser wird gefördert durch Reize mittels verschiedenfarbigem Licht, Bildtafeln u.ä.

g)   Geschmacks- und Geruchsbereich: Hier kommen v.a. Materialien zum Einsatz, die sich durch ein eigenständiges Geschmacks- und bzw. oder Geruchsprofil auszeichnen.

4.   Werken: Der Umgang mit Materialien verschiedenster Art und die Herstellung von Gegenständen regt Wahrnehmungsfähigkeit, Kreativität und Phantasie an.

5.   Rhythmik im Rahmen der Heilpädagogik nutzt die Wechselwirkung zwischen akustischer Wahrnehmung und körperlicher Reaktion aus, um das motorische Nervensystem, die Ausdrucksformen und die Geisteskräfte im Menschen anzuregen und auszubauen.

Es ist selbstverständlich, dass ich zusätzlich zur Arbeit mit dem Klientel Gespräche mit Eltern, Ärzten, Lehrern und anderen wichtigen Bezugspersonen führe. Da mir meine Ausbildung über die spezielleren Themen der Heilpädagogik hinaus auch grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Psychologie, Medizin, Soziologie, Sozialmedizin sowie der Anthropologie vermittelt hat, ist es mir möglich, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden und an dem notwendigen interdisziplinären Austausch zum Nutzen der betroffenen Personen teilzunehmen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ich heilpädagogische Fördermaßnahmen konzipiere und realisiere mit dem Ziel, den hierfür in Frage kommenden Personen Lern- und Entwicklungshilfen anzubieten, durch die diese ihre Fähigkeiten zur Daseinsgestaltung optimal entfalten, bewahren oder wieder herstellen können.

 

Sabine Illge

Staatlich anerkannte Heilpädagogin